Tiefpunkt einer bisher enttäuschenden Saison

Hat man die Niederlage in gleicher Höhe vor zwei Wochen noch versucht mit den widrigen Umständen zu erklären, muss man heute mit Mannschaft und Trainer härter ins Gericht gehen. Wenn man ein Spiel mit optischer Überlegenheit, gegen einen Gegner, dem eine durchschnittliche Defensivleistung und ein gut aufgelegter Stürmer reichte, mit 0:5 verliert, kann irgendwas nicht stimmen.

Schon nach zwei Spielminuten konnte ein VfL Akteur sich gegen drei Spieler unserer Mannschaft durchsetzen und in unseren Strafraum flanken. Ungehindert verwertete diese Florian Bauer zur 1:0 Führung. Nur vier Zeigerumdrehungen später bekam der Gegner völlig zurecht einen Freistoß in halbrechter Position, 35 Meter vom Gehäuse entfernt, zugesprochen. Der Ball flog in unseren Strafraum. Keiner fühlte sich zuständig einen Luftkampf zu suchen. Langemann stand völlig frei und konnte in aller Ruhe zur 2:0 Führung einköpfen. Ärgerlich war sicherlich die völlig unnötige Entstehung des Freistoßes. Krüger vertändelte den Ball ohne Not und wusste sich nur mit einem Foulspiel zu helfen. Trotzdem war man im Anschluss die spielbestimmende Mannschaft. Hatte drei riesen Möglichkeiten. Doch weder Hering (aus zwei Metern mit dem Kopf neben das Tor), noch Fynn Barth(aus 8 Metern freistehend weit über das Tor) und Krämer(aussichtsreich aus 12 Metern auf den Keeper) vermochten die Kugel im Tor unterzubringen. Es kam, wie es so häufig kommt. Nach einem weiteren, überflüssigen Ballverlust im Mittelfeld, brauchte der gegnerische Spieler den Ball nur durchzustecken. Bauer lief alleine auf unser Tor und vollstreckte zum 3:0. Natürlich war diese Situation stark abseitsverdächtig, aber es hätte bei konsequenter Spielweise gar nicht dazu kommen dürfen. Auf der anderen Seite erziehlte Gerhardus den vermeidlichen Anschlusstreffer. Diesem wurde die Anerkennung wegen Abseits verwehrt.

Trotzt des 0:3 Pausenrückstandes hatte man immer noch das Gefühl, man könnte die Sache noch drehen. Aber schon nach 8 Zeigerumdrehungen im Zweiten Durchgang segelte ein abgefälschter Freistoß zum 0:4 in Tor. Auch das zustande kommen dieses Freistoßes war völlig überflüssig. Wir betrieben weiter sehr viel Aufwand für wenig Ertrag. Immer wurden im letzten Drittel die falschen Entscheidungen getroffen und so kam man nur noch zu einem weiteren Abseitstor. Der VfL setzte noch einen Konter zum 5:0, und aus…! Das Wort „Adlerträger“ wurde in diesem Bericht mit Absicht nicht erwähnt. Mit einem stolzen Raubvogel der mit wachsamem Auge sein Revier im Griff hat, hatte unsere Körpersprache- und spannung nichts zu tun. Eher mit einem aus dem Nest gefallenen Rotkehlchen, welches wimmernd auf seine Verspeisung wartet.

Fazit: Fehlende Anspannung und Konzentration vor dem eigenen und auch vor dem gegnerischen Tor. Der Trainer schafft es nicht der Mannschaft den nötigen Wettkampfstatus zu vermitteln und auch die Mannschaft sollte sich hinterfragen wieviel sie dafür tut, um auf den Spieltag voll fokussiert zu sein.

Text: Andreas Waffenschmidt

Erster Auswärtssieg mit Schützenfest

Zwei Spiele, keinen Punkt und ein Torverhältnis von 4:11 Toren - beim Blick auf die Auswärtstabelle der C-Klasse konnte es unserer 2. Mannschaft schon übel werden. Das sollte sich, trotz einer unterdurchschnittlichen Trainingswoche, schnellstmöglich ändern und so gingen die Adlerträger mit viel Mut und Entschlossenheit in die Begegnung. Trotz keinerlei Unterstützung aus dem 1. Mannschaftskader, konnte Trainer Markus Briel auf einen breiten und qualitativ hochwertigen Kader zurückgreifen.

Die Jungs der 2. Mannschaft kamen gegen einen personell aufgerüstet Gegner gut in die Partie und gingen bereits nach fünf Minuten in Führung. Ex-Bundesligaprofi Thorsten Judt traf im Zuge eines Klärungsversuchs in das eigene Tor. In der 17. Spielminute fiel der zweite Treffer für unsere 2. Mannschaft. Dieses Tor war wahrscheinlich der bis dato schönste Spielzug der Saison, der von Adler-Goalgetter Christopher Melles eiskalt abgeschlossen wurde. Auf Basis einer gesicherten Defensive setzte die blendend aufspielende Adler-Offensive in der Folgezeit einige Nadelstiche, die jedoch leider nicht genutzt werden konnten. Mehrmals liefen Adlerspieler alleine auf den gegnerischen Torwart zu, scheiterten jedoch kläglich. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte wiederum Melles einen Fehler der Wallmenrother Defensive nutzen und zum 3:0 Halbzeitergebnis einschieben.

In der 2. Halbzeit änderte sich die Spielverhältnisse kaum. Der Gastgeber schaffte es nicht gefährlich vor das Adlergehäuse zu kommen. Das lag zum einen an der eigenen Schwäche im Spielaufbau, aber vor allem an der bärenstarke Adlerdefensive um Libero Stefan Bertelmann. Vor allem Adlerverteidiger Joshua Schlechtingen erwischte einen absoluten Sahnetag und war kaum zu überwinden. Auch die Offensive belohnte sich in der zweiten Spielhälfte für ihre herausragende Leistung: Der blendend aufspielende Lukas Rosenthal erzielte in der 50. Minute den Treffer zum 4:0, der aufopferungsvoll kämpfende Adler-Goalgetter Stefan Grimmig belohnte sich mit dem 5:0 (61.) und der Unruheherd Christopher Melles wurde nur an seinem dritten Treffer gehindert, da sein Treffer als Eigentor gewertet wurde (71.). Im Laufe der 2. Halbzeit kamen Christopher Hensel, Markus Imhäuser, Yannick Benedickt und Kai Uwe Hassler zu ihren Einsätzen.

Dann war Schluss. Der erste Auswärtssieg der Saison! Eine gute und hochkonzentrierte Leistung unserer 2. Welle. Dank des Sieges der Sportfreunde Selbach gegen die SG Alsdorf II, ist die Tabellenspitze ist nun dicht zusammengerückt. Die Jungs um Trainer Briel sind mit vier Punkten Rückstand auf Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ist nun eine Mannschaft zusammengewachsen, die füreinander kämpft und sich gegenseitig unterstützt. Doch anstatt in Träumereien zu versinken, muss unsere 2. Mannschaft weiter an sich arbeiten und hochkonzentriert in die kommenden Aufgaben gehen.